#Eleventh Stop: Graz
(October 2025)
Die Future is Accessible Tour brachte mich nach Graz – Europäische Kulturhauptstadt, die im Rahmen der Barrierefreiheit sehr viel gemacht hat. Natürlich habe ich immer nur einen ganz kurzen Einblick in die jeweilige Stadt und das Land, das ich besuche.
Ist es barrierefrei für blinde Menschen, Menschen, die nicht hören können, oder für Personen mit Lernschwierigkeiten? Wie geht es Menschen, die von Armut betroffen sind? Ist es eine Kommune, die Teilhabe ermöglicht? Diese Frage stelle ich mir bei jedem Besuch.
Die Stadt Graz ist eine alte Stadt mit viel Kopfsteinpflaster und alten Gebäuden, aber trotz allem ist sie zugänglich. Es ist eine grüne, progressive Stadt mit vielen jungen Menschen, die ebenfalls autoarm werden will. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Ich habe die grüne Vizebürgermeisterin Judith Schwentner besucht und mit ihr über den Inklusionsplan gesprochen. Als ehemalige Kommunalpolitikerin und jetzt im Europaparlament endet für mich die Kommunalpolitik natürlich nicht, weil jede Kommune auch Europa ist.
Gemeinsam mit Barbara Sima-Ruml, Sachverständige für barrierefreies Bauen, besuchte ich lokale Projekte wie die Neutorlinie und den Joanneumring. Barbara gibt an der TU Graz ihr Wissen und ihre Erfahrung zum Thema Barrierefreies Bauen an Studierende weiter. Sie bauen unsere inklusive Welt von morgen. Ihr Engagement zeigt, wie Inklusion in Stadtplanung und Lehre zusammenwirken kann.
Menschen, die im Rollstuhl sind, haben einen Platz zentral in der Stadt. Die Straßenbahn muss warten und fragen, ob die Person zusteigen will. Man richtet sich nach den Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Als nächster Schritt muss es sein, dass der europäische Behindertenausweis umgesetzt wird. Graz ist eine weltoffene Universitätsstadt, in der behinderte Menschen aus unterschiedlichen Ländern leben, arbeiten, studieren und sich aufhalten. Behinderte Menschen sind Kundinnen und Kunden. Der EU-Ausweis ist hier ein kleiner Schritt für die gegenseitige Anerkennung.
Komme ich in das Museum in Graz? Unter welchen Bedingungen? Wie wird darüber informiert? Der Inklusionsplan muss das abdecken und diese Fragen beantworten.