COVID19 Tag EUParlament fordert mehr Unterstützung für Long Covid Patient*innen

10.03.2023

Samstag vor drei Jahren, am 11. März 2020, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) COVID-19 zur weltweiten Pandemie aus. Seitdem verloren über 6,8 Millionen Menschen an dem Virus ihr Leben.

Passend dazu veröffentlicht der Sonderausschuss des EU-Parlaments seinen ersten Entwurf zum Bericht über die COVID-19 Pandemie: “Erfahrungen und Empfehlungen für die Zukunft.

Zum Bericht: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/COVI-PR-739788_EN.pdf

Die Europaabgeordnete Katrin Langensiepen aus Niedersachsen, Grünes Mitglied im COVID-19 Sonderausschuss, kommentiert: 

“In den letzten Monaten haben wir unterschiedliche Expert*innen in das EU-Parlament eingeladen, um zu analysieren, was die EU und ihre Mitgliedstaaten während der Gesundheitskrise richtig und falsch gemacht haben. 

Wenn für viele die Pandemie schon vergessen ist, sind Long Covid, ME/CFS und Post-Vac Patient*innen die aktuellen Opfer der Pandemie. Zur Zeit werden diese Menschen vergessen und im Stich gelassen. Vollkommen aus dem Leben gerissen und oft ans Bett gefesselt, gibt es für sie bisher kaum professionelle Hilfe, Heilungskonzepte oder auch soziale Unterstützung. Statt auf Hilfe treffen sie auf Unverständnis und Vorurteile.

Die EU-Mitgliedstaaten dürfen hier nicht ihre Augen verschließen und müssen Verantwortung für diese Menschen übernehmen.
Auf EU-Ebene brauchen wir Gelder, um das Krankheitsbild und Heilungsmethoden gemeinsam zu erforschen und einen gemeinsamen europäischen Austausch zur Hilfe der Patient*innen zu fördern. Wir Grüne versuchen, den Bericht unter anderem aktuell in diesem Bezug zu stärken.  

Grundsätzlich fordern wir im Bericht eine Stärkung der Rolle der EU bei der Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, eine Stärkung der Rolle der europäischen Agenturen und mehr globale Gesundheitskoordination über die WHO. Gesundheit muss als strategische Innovation und nicht als Kostenfaktor betrachtet werden. 

Neben mehr Transparenz in der öffentlichen Beschaffung von Impfstoffen, müssen wir auch unausgewogenen Machtverhältnissen mit der Pharmaindustrie angehen.

Uns Grünen ist hier besonders wichtig, dass in globalen Pandemie-Zeiten weltweite Verfügbarkeit von Impfstoff gewährleistet wird. Hier muss die EU auf mehr Flexibilität und einen temporären Verzicht auf internationale Verpflichtungen für bestimmte geistige Eigentumsrechte pochen.

Auch auf Menschenrechtsverletzungen und die Diskriminierung von bestimmten Gruppen, wie ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen sowie der Umgang mit Triage muss der Bericht stärker Bezug nehmen, damit wir bei der nächsten Pandemie konkrete Leitlinie dafür haben.”