StateOfTheUnion - 30 Millionen EuropäerInnen werden ignoriert

15.09.2021

Die Rede zur Lage der Union ist heute für gehörlose Menschen nicht zu verstehen. Vize-Vorsitzende des Sozialausschusses Katrin Langensiepen hatte den Präsidenten des Parlaments gebeten, internationale Gebärdensprachdolmetschung zu organisieren. Laut Parlaments Service ist dies allerdings nicht zu gewährleisten. 

 Europaabgeordnete Katrin Langensiepen kommentiert: 

 „Es ist ein Armutszeugnis, dass das Europäische Parlament es nicht bewerkstelligt, für so eine wichtige Ansprache internationale Gebärdensprachdolmetschung zu organisieren. 

Damit richtet die Rede von Frau von der Leyen sich nicht an alle EuropäerInnen, sondern nur an die, die hören können. Das ist klare Diskriminierung und vor allem peinlich. 
Denn, welche Signal sendet die EU, an die Mitgliedsländer und Kommunen, wenn sie gehörlose Menschen ausschließt?

Wenn die EU tatsächlich wie in ihrer EU-Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderung eine „Union of Equality“ sein möchte, muss sie in ihren Institutionen damit anfangen. Als gutes Beispiel. Internationale Gebärdensprachdolmetschung sollte hier eine Selbstverständlichkeit sein. Denn Zugang zu Kommunikation ist ein Menschenrecht. Das wird heute klar verletzt.“