05. Mai Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (5. Mai) drehen wir die Welt um.
Europaabgeordnete Katrin Langensiepen, eine der wenigen Frauen mit sichtbarer Behinderung im Europaparlament und Vorsitzende der interparlamentarische Gruppe von Menschen mit Behinderungen, macht auf deutliche Defizite auf EU-Ebene Aufmerksam:
„Vor Kurzem hat die UN die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) auf EU-Ebene geprüft und festgestellt, dass erheblicher Handlungsbedarf besteht. Die Rechte von Menschen mit Behinderung werden weiterhin nicht umfassend in der EU-Politik berücksichtig. Das betrifft vor allem Frauen, die überdurchschnittlich Gewalttaten ausgesetzt sind.
Zwar wurden auch positive Entwicklungen festgestellt, wie zum Beispiel die Verbesserung der Barrierefreiheit und Einführung des EU-Behindertenausweis, andererseits fließen weiterhin EU-Mittel in segregierte Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Das verstößt deutlich gegen die UN-BRK.
Klar ist, die 100 Millionen Menschen mit Behinderungen in der EU werden unzureichend berücksichtigt. Wir müssen sicherstellen, dass die Handlungsempfehlungen der UN durchgesetzt werden, damit alle ungehindert an der Gesellschaft teilhaben können. Dafür reichen Rollstuhlrampen und Aufzüge nicht aus. Eine inklusive, eine in jedem Sinne barrierefreie Gesellschaft, sollte nicht als Gefallen angesehen werden, sondern als Selbstverständlichkeit.“