Besserer EU-Verbraucherschutz bei Pauschalreisen
Damit der Urlaub nicht im Wasser landet
Am Dienstag (18.03) findet im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) des Europaparlaments ein erster Austausch zur Überarbeitung der EU-Richtlinie zu Pauschalreisen und damit verbundene Reiseleistungen statt.
Die EU-Kommission hat die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Pauschalreise-Sektor zum Anlass genommen, die Richtlinie zu überarbeiten.
Damals gab es viel Verwirrung und Unsicherheit beim Thema Rücktrittsrechte und der Definition von “unvermeidbaren und außergewöhnlichen Umständen"; auch die Rückzahlungsmodalitäten waren ungeklärt.
Katrin Langensiepen, Schattenberichterstatterin für die Grünen im Europaparlament, kommentiert:
“ Mit dieser Überarbeitung wollen wir vor allem Lücken im Rücktrittsrecht und den Insolvenzregelungen schließen und verhindern, dass Reisende in Krisenzeiten im Regen stehen gelassen werden.
Durch transparentere Regeln soll es für Verbraucher*innen einfacher werden, von ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen.
So sollen bereits Reisewarnungen der Mitgliedsländer als Rücktrittsgrund gelten.
Innerhalb von 14 Tagen muss der Reiseveranstalter den vollen Betrag der Reise zurückerstatten.
Erstmals wird ein Gutscheinsystem eingeführt. Diese Gutscheine sollten freiwillig, insolvenzgeschützt, bei Nichtinanspruchnahme und ohne erneute Nachfrage seitens der Verbraucher vollständig erstattungsfähig, für alle von Reisebüros angebotenen Reiseleistungen einsetzbar und übertragbar sein.
Zudem fordern wir eine Verlinkung zur derzeit verhandelten EU-Richtlinie über alternative Streitbeilegung, damit es für Veranstalter obligatorisch wird, sich im Streitfall an diesen Verfahren zu beteiligen.
Pauschalreisen machen 10 % der touristischen Reisen in der EU aus, auf die 20 % der im Tourismus ausgegebenen Gelder entfallen.
Gerade an Pauschalreisen hängen mehrere kleine Subunternehmer, Hotels und Veranstalter, die auf bestimmte Garantieren angewiesen sind.
So fordern wir Grüne beispielsweise, dass Vorauszahlungen nicht per se auf 25% des Gesamtpreises limitiert werden, sondern flexibel anpassbar sind.
Bei der Überarbeitung der Richtlinie geht es darum, eine Balance zwischen Verbraucherrechten und realistischen, umsetzbaren Maßnahmen für die Reiseveranstalter zu finden.
Wie geht es weiter?
- KW 13: Frist für Änderungsanträge
- 25/26 Juni: Abstimmung im Ausschuss
- Voraussichtlich nach der Sommerpause: Abstimmung im Plenum
Better EU consumer protection for package travels
On Tuesday (18 March), the European Parliament's Committee on the Internal Market and Consumer Protection (IMCO) will hold an initial exchange of views on the revision of the EU package travel Directive and related travel services.
The EU Commission took the impact of the Covid-19 pandemic on the package holiday sector as an opportunity to revise the directive.
At the time, there was a lot of confusion and uncertainty regarding cancellation rights and the definition of "unavoidable and extraordinary circumstances"; the repayment modalities were also unclear.
Katrin Langensiepen, shadow rapporteur for the Greens in the European Parliament, comments:
" With this revision, we primarily want to close gaps in the right of withdrawal and insolvency rules and prevent travellers from being left out in the cold in times of crisis.
More transparent rules should make it easier for consumers to make use of their right of cancellation.
For example, travel warnings issued by member states should already be considered grounds for cancellation.
The tour operator must refund the full amount of the trip within 14 days.
A voucher system will be introduced for the first time. These vouchers should be voluntary, protected against insolvency, fully refundable in the event of non-utilisation and without further request from the consumer, usable for all travel services offered by travel agencies and transferable.
We are also calling for a link to the EU directive on alternative dispute resolution (ADR), which is currently being negotiated, so that it becomes mandatory for organisers to participate in these procedures in the event of a dispute.
Package holidays account for 10% of tourist travel in the EU and 20% of the money spent on tourism.
Several small subcontractors, hotels and organisers are involved in package tours and are particularly dependent on guarantees.
In order ensure good workflows, we Greens are calling for advance payments not to be limited per se to 25% of the total price, but to be flexibly adjustable.
The revision of the directive is about finding a balance between consumer rights and realistic, realisable measures for tour operators."
What happens next?
CW 13: Deadline for amendments
25/26 June: Vote in committee
Expected after the summer break: Vote in plenary session