Sonderausschuss zur Covid-19-Pandemie

Menschenrechtsverletzung ans Licht bringen

19.04.2022

Heute ist die konstituierende Sitzung des neuen Sonderausschusses zur Covid-19-Pandemie “Lessons learned and recommendations for the future” im Europaparlament. Der Ausschuss wird ein Jahr arbeiten und sich der Aufgabe stellen, einen Bericht zur Aufarbeitung der Corona Pandemie zu schreiben.

Katrin Langensiepen Mitglied in den Sonderausschuss für die Gruppe Greens/EFA, Vize-Vorsitzende des Sozialausschusses und der interfraktionelle Gruppe für Menschen mit Behinderungen kommentiert:

“Als Vertreterin für viele Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen möchte ich in diesem Ausschuss besonders die Menschenrechtsverletzungen gegen Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen ans Licht bringen.

Vieles ist in dieser Pandemie nicht gut gelaufen und läuft immer noch nicht gut. Verdeckte, stille, offizielle Triage aber auch mangelnde Hilfe- und Pflegeleistungen, katastrophale Zustände in Institutionen oder auch fehlende barrierefreie Informationen und Hilfe hatten für viele Menschen verheerende Folgen. Unsere Aufgabe ist es jetzt Konsequenzen daraus zu ziehen, damit die EU bei der nächsten Pandemie besser vorbereitet ist.

Wir müssen die Stimme von Risikogruppen laut stellen, Des-Institutionalisierung voranbringen und dafür sorgen, dass systematisch auch immer Personen mit Behinderungen im Krisenmanagement involviert werden.

Der neue Sonderausschuss heißt fälschlicherweise „Lessons learned“ . Dabei ist die Pandemie nicht vorbei. Wir machen Aufarbeitung, während das Virus weiter kursiert. Aber wie gehen auch heute mit Risikogruppen um? Maskenpflichten werden aufgehoben und  Menschen isoliert.

Wie steht es um Long Covid Patient*innen? Ähnlich wie beim Fatigue-Syndrom sind viele heute arbeitsunfähig und nicht mehr in der Lage am täglichen Leben teilzunehmen. Wie sind die Mitgliedstaaten darauf vorbereitet, wenn es zu zahlreichen Arbeitnehmer*innen kommt, die arbeitsunfähig sein werden? Kinder, die aufgrund von LongCovid nicht mehr beschulbar sein werden. Wie können wir Forschung verstärkt unterstützen? Das sind ebenfalls Fragen und Punkte, denen wir uns stellen müssen.”