Im Hungerstreik für Gebärdensprachdolmetschung

Gehörloser fordert Rechte ein

29.10.2021

Seit 11 Tagen befindet sich der Vorsitzende des Brandenburger Landesverbands der Gehörlosen Steffen Helbing bereits im Hungerstreik.
Trotz mehreren Jahren Engagements sieht er die Teilhabe von gehörlosen Menschen in Deutschland am politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben immer noch eingeschränkt. Gebärdensprachdolmetschung und Kommunikationsassistenz müsse dort endlich garantiert und vor allem auch erstattet werden.

(Forderungspapier anbei)

Europaabgeordnete Katrin Langensiepen, Vize-Vorsitzende der interparlamentarischen Gruppen von Menschen mit Behinderungen und Vize-Vorsitzende des Sozialausschusses  im Europaparlament kommentiert:

“Ich kann die Anliegen von Steffen Helbing nur unterstützen. Seine Verzweiflung kann ich sehr gut nachvollziehen.
Diskriminierungsfreier Zugang zu Information und Kommunikation ist ein Menschenrecht, das in der EU immer noch viel zu oft verletzt wird. Und das obwohl sich die EU und ihre Mitgliedstaaten jetzt schon vor über 10 Jahren mit der UN-Behindertenrechtskonvention dazu verpflichtet haben.
 

Auch Deutschland muss endlich anfangen, diese Rechte ernst zu nehmen. Konkret heißt das, Gebärdensprachdolmetschung und Kommunikationsassistenz zu garantieren und zu finanzieren. Ohne diese bleiben gehörlose Menschen isoliert und diskriminiert.”

Wie schleppend Teilhabe im politischen Bereich vorankommt, zeigt auch das Beispiel der “Rede zur Lage der Union” von Ursula von der Leyen. Sie wurde ebenfalls nicht in Gebärdensprache übersetzt.
Mehr dazu:
https://www.katrin-langensiepen.eu/de/article/209.debatte-eu-parlament-diskriminierung-von-menschen-mit-behinderungen.html[1] 

 


 

Links:

  1. https://www.katrin-langensiepen.eu/de/article/209.debatte-eu-parlament-diskriminierung-von-menschen-mit-behinderungen.html

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