Transparente Masken gegen Isolation gehörloser Menschen

11.02.2021

In der heutigen Debatte im Europaparlament zur Zulassung und Vertrieb transparenter Masken plädiere ich für schnelles Handeln der EU und der Mitgliedstaaten, um der aktuellen Isolation von gehörlosen Menschen entgegenzuwirken.

Grüne Europaabgeordnete Katrin Langensiepen, Vize-Vorsitzende des Sozialausschusses und der interparlamentarischen Gruppe von Menschen mit Behinderung und einzige Frau mit sichtbarer Behinderung im Europaparlament, kommentiert:

„Für gehörlose Menschen ist die derzeitige Maskenpflicht eine Katastrophe. Damit wird ihnen jegliche Möglichkeit der Kommunikation und des Lippenlesens genommen. Sicherheit durch Masken ist für alle eine wichtige Priorität. Doch darf sie nicht dazu führen, dass mehr als eine Million Menschen in Europa dadurch in die Isolation getrieben werden. 

Wir brauchen Berechtigungsscheine für transparente Masken für Gehörlose und Gebärdensprachdolmetscher*innen. Außerdem sollten Masken mit Sichtfenster für wichtige öffentliche Akteure, wie Polizei und medizinischen Personal zur Verfügung stehen. 
 
Laut UN-Behindertenrechtskonvention sind die EU und ihre Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung entgegenzuwirken. Zugang zu Information und Dienstleistungen ist ein Menschenrecht, das gehörlosen Menschen aktuell klar genommen wird. Deshalb muss die EU und insbesondere das „Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten“ die Klärung der Frage, ob die transparenten Masken oder Gesichtsschilde gleichwertigen Schutz bieten, zur obersten Priorität machen. Wir brauchen schnellstmöglich EU-Leitlinie zur Zulassung und Verteilung in den Mitgliedstaaten.“ 
 
Link zur Debatte heute 14:30: 
https://multimedia.europarl.europa.eu/nl/homologation-and-distribution-of-transparent-masks-opening-by-the-commission_I201891-V_v