Impfdebatte im Europaparlament - Politische Blame Games produzieren keinen Impfstoff

10.02.2021

In der heutigen Plenumsdebatte mit Kommissionspräsidentin von der Leyen zur EU-Impfstrategie habe ich besonders auf die aktuelle Verzweiflung von gefährdeten Menschen mit Behinderung hingewiesen:

Europaabgeordnete Katrin Langensiepen, Vize-Vorsitzende des Sozialausschusses und der interparlamentarischen Gruppe für Menschen mit Behinderung kommentiert:

 „Statt uns auf politische Blame Games zu konzentrieren, muss nun alles daran gesetzt werden mehr Produktionskapazitäten, mehr Impfstoff und schnelleres Handeln zu erreichen.

Unser Kernziel bleibt der Schutz vulnerabler Gruppe. Dabei dürfen wir nicht Menschen mit Behinderung vergessen. Jeder fünfte in der EU lebt mit einer Behinderung. Nicht alle sind über 75. Nicht alle leben in Pflegeeinrichtungen. Viele, die zu Hause wohnen und sich selbst ihre Pflege durch Assistenz oder Angehörige organisieren, werden seit März vergessen. Was bedeutet das für den 40-jährigen Familienvater, der an ALS erkrankt ist? Oder die Eltern, die sich um ihr Kind kümmern, dass ein chronisches Lungenleiden hat?
Die Verzweiflung unter diesen Menschen ist groß.

Ich erwarte deshalb von der Kommission, von den Mitgliedstaaten und von uns allen hier, die Einfluss haben, dass wir uns in dieser Situation nicht darüber zerstreiten, wer was falsch gemacht hat, sondern dass wir uns hier und heute mit vereinten Kräften darauf fokussieren, wie wir mehr Impfstoff bekommen.“