Housing First in Hannover: Ein Haus, das Menschen Würde zurück gibt.

13.10.2020

Bis März 2021 entstehen in Hannover-Vahrenwald 15 Mietwohnungen für Menschen, die bisher in Obdachlosigkeit leben. Vorbild für dieses Haus, ist das noch nicht weit in Deutschland verbreitete Konzept Housing First, ein neuer Ansatz in der Obdachlosenhilfe. Dabei geht es nicht darum, dass Obdachlose sich erst das Recht auf eine Wohnung auf einem langen Weg hart erkämpfen müssen. Stattdessen werden sie mit einem eigenen Mietvertrag in ihren eigenen vier Wänden bei einem Neubeginn in Würde begleitet. Das ist ein absoluter Paradigmenwechsel in der Obdachlosenhilfe.

Gemeinsam mit meinem Abgeordnetenkollegen Thomas Pörschke aus der Bremischen Bürgerschaft, der dort für Obdachlosenpolitik zuständig ist, konnte ich dieses Projekt der Stiftung EIN ZUHAUSE besuchen. Gemeinsam haben wir uns mit Andreas Sonnenberg von der Stiftung über Philosophie, Finanzierung und Baufortschritt informieren. 

Schon vor meiner Zeit im Europäischen Parlament habe ich mich als Stadträtin in Hannover für Housing First eingesetzt, um in der Stadt den Paradigmenwechsel einzuläuten. Ich bin froh, dass mit den ersten 15 Wohnung ab nächstem Jahr der erste Baustein eines Neuanfangs für viele Obdachlose in Hannover gelegt wird und freue mich auf viele weitere Aktivitäten. Klar ist aber auch, dass es nicht bei Hannover bleiben darf. Schon andere Kommunen in Deutschland haben sich auf den Weg gemacht. Auch Bremen möchte im kommenden Jahr mit Housing First starten.

Wenn wir uns als Europäische Union allerdings dazu bekennen, dass Wohnen ein Menschenrecht ist, müssen wir in den nächsten Jahren für die ca. 700.000 Obdachlose in der EU auch an Lösungen arbeiten. Dafür werde ich mich weiterhin einsetzen!